Streng genommen gibt es vom medizinischen Standpunkt aus nur drei Hauttypen:
- Die Sebostase (Trockene Haut)
- Die Seborrhoe oleosa (ölige,fettige Haut)
- Die Seborrhoe sicca (Trockene Form der öligen Haut)
Der Begriff Mischhaut sagt nichts aus, da bei jedem Menschen im T-Zonen Bereich des Gesichtes viel mehr Talgdrüsen pro Fläche vorkommen als an den Wangen. Ebenfalls wenig Aussagekraft besitzt der Typ normale Haut. Normale Haut stellt den Idealzustand dar, da sich alle Hautfunktionen im perfekten Gleichgewicht befinden. Das Gleichgewicht ist aber stark vom Alter, Stoffwechsel und der aktuellen Jahreszeit abhängig und somit ist der Zustand der normalen Haut ständig gefährdet und kommt selten vor.
Die Trockene HautDie trockene Haut, kommt bei ca. 10-20% der 20jährigen, sowie bei ca. 80% der 50jährigen vor. Sie ist gekennzeichnet durch eine Verminderung der Talgproduktion, der Schweißabsonderung sowie durch ein vermindertes Wasserbindevermögen. Das Erscheinungsbild ist dementsprechend matt und stumpf, sie ist trocken und spröde. Die Poren sind klein, nach Wasserkontakt entstehen oftmals fleckige Rötungen. Die Empfindlichkeit auf mechanische, thermische Reizungen ist erhöht Dieser Hauttyp ist dem der empfindlichen Haut sehr ähnlich.
Die empfindliche HautEmpfindliche Haut weist, unabhängig vom Hauttyp, eine erhöhte Reizschwelle auf. Betroffen ist meist helle, feinporige vorwiegend trockene Haut. Starke Belastungen wie schädliche Umwelteinflüsse, Stress oder Allergien sind oft Faktoren, die die Haut empfindlicher werden lassen. Die empfindliche, trockene Haut altert im Schnitt 5 Jahre früher. Oftmals ist die Feuchtigkeitsbarriere gestört, dadurch kann die Haut austrocknen. Deshalb ist es hier wichtig, der Haut viel Feuchtigkeit zuzuführen und die Hautbarriere zu stärken.
Die fettige Haut80% aller 20jährigen leiden an einer Seborrhoe, die entweder in der trockenen Form (Seborrhoea sicca) oder in der öligen Form (Seborhoea oleosa) vorkommen kann. Die Ursache liegt in einer gesteigerten Talgproduktion, die wiederum durch die erhöhte Empfindlichkeit der Talgdrüsen auf männliche Hormone entsteht.
Die trockene Form der Seborrhoe (Seborrhoea sicca)Bei diesem Hauttyp ist das Mischverhältnis von Talg und Wasser eine Öl in Wasser-Emulsion. Die Wasserbindung durch die Hornschicht ist gemindert und die Wasserverdunstung gering. Die Haut zeigt fettige Schüppchen sowie ein Spannungsgefühl und rote Flecken nach Kontakt mit Wasser. Bei der Pflege muß besonders darauf geachtet werden, der Haut sehr viel Feuchtigkeit, jedoch kein Fett zuzuführen. Die Talgproduktion ist im gleichen Ausmaß gesteigert wie bei der öligen Form der Seborrhoe.
Die ölige Form der Seborrhoe (Seborrhoea oleosa) Hier befindet sich das Säurefettgemisch in einer Wasser in Öl-Emulsion mit normaler bis gesteigerter Wasserbindungsfähigkeit der Hornschicht. Die Haut glänzt fettig, wirkt dick und grob, mit großen Poren. Die Patienten leiden an strähnigem, fettigem Haar. Die Neigung zur Mitesser Bildung ist groß. Bei der Pflege ist darauf zu achten, dass keine fettenden Grundlagen verwendet werden. Das Schwergewicht muss auf die Reinigung gelegt werden. Mit der Seborrhoe entsteht oft Akne.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Hauttyp hauptsächlich von der Erbanlage abhängig ist, jedoch meistens durch die hormonelle Stoffwechsellage beeinflusst wird. Die wird ihrerseits wieder von äußeren Einflüssen wie z. B. durch Stress beeinflusst, wobei die männlichen Hormone die Talgdrüsenproduktion steigern und die weiblichen Hormone sie bremsen. In sehr begrenztem Rahmen kann auch die Ernährung eine Rolle spielen.